Freitag, 10.8.2012, 6.00 Uhr
Wir fahren ein letztes Mal die 50 km vom Reha-Zentrum zur Uniklinik in Greifswald, um rechtzeitig vor dem Intensiv-Krankentransport einzutreffen.
Um 8.00 Uhr kommt der Notarzt, der sogar ein Professor ist, in Begleitung seiner beiden Rettungsassistenten und es werden die nötigen Vorkehrungen für den Transport getroffen.
Yvonne ist entspannt und lächelt sogar, als sie nach 2 ½ Wochen endlich wieder das Tageslicht erblicken und frische Luft atmen kann.
Wir starten um 8.30 Uhr mit einem modernst ausgestatteten Rettungswagen, der über einen Funkmonitor und alle notwendigen Geräte zur Intensivbetreuung verfügt.
Zur Sicherheit wird Yvonne während der Fahrt 2 l Sauerstoff versorgt. Flüssigkeit bekommt sie intravenös, als der Blutdruck auf 82/49 fällt.
Jetzt sind es nicht die Geräusche der Intensivstation, sondern die Unebenheiten auf der Straße, die Yvonne trotz der dick gepolsterten Liege am Einschlafen hindern.
Gegen Mittag wird Yvonne unruhig und wirkt gestresst. Der Notarzt verabreicht ihr 5 ml Midazylam zur Beruhigung.
Nach 7stündiger Fahrt erreichen wir um 15.30 die Klinik in Datteln, wo wir von den Ärzten, Krankenschwestern und dem vorausgefahrenen Papa bereits erwartet werden.
Yvonne darf sich zunächst von den Strapazen ausruhen, wird anschließend untersucht und danach im behindertengerechten Badezimmer auf einer speziellen Liege geduscht.
Im eigenen Schlafanzug verbringt sie ihre erste Nacht in Datteln recht entspannt.
Für uns als Begleitpersonen steht ein Elternzimmer zur Verfügung.
Samstag, 11.8.2012
Als wir um 9.00 Uhr Yvonne's Zimmer betreten, hat sie bereits gefrühstückt und ist schon gewaschen und angezogen.
Die Grund- bzw. Behandlungspflege wird auf der Palliativstation der Jugendklinik in Absprache mit den Krankenschwestern durchgeführt.
So haben die Eltern auf Wunsch die Möglichkeit der Entlastung vom Pflegealltag.
Nachmittags darf Yvonne für eine Stunde endlich wieder in ihrem Rollstuhl sitzen. Wir genießen zu dritt die Sonne auf ihrer Terrasse, von der aus man in einen Blick in den wunderschön angelegten Garten hat.
Die Krankenschwester ist mit dem anschließend gemessenen Blutdruck von 113/49 höchst zufrieden und auch Yvonne ruht sich danach sehr relaxt
und sichtlich zufrieden in ihrem Bett mit bequemer Wechseldruckmatratze aus.
Sonntag, 12.8.2012
Heute ist ein Sommer-Sonnen-Sonntag. Yvonne wird liebevoll von den Krankenschwestern gepflegt und gemeinsam -mit Yvonne im Rollstuhl- genießen wir die warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse.
Nach der Mittagspause machen wir sogar einen kleinen Spaziergang im Garten. Yvonne schafft es heute, insgesamt 3 Stunden im Rollstuhl zu sitzen. Sie ist eben eine Kämpferin!
Montag, 13.8.2012
Nach der Visite findet im Beisein der Ärztin, Krankenschwester und Psychologin ein Accessment-Gespräch statt, in dem unsere Zielsetzungen für den Aufenthalt festgelegt werden.
Yvonne bekommt Atemtherapie und für uns als Eltern gibt es Angebote zur Kunst-, Musik- und Psychotherapie.
Es findet ein Informationsgespräch mit einer Krankenschwester der benachbarten Klinik statt, die im Umgang mit Trachealkanülen versiert ist und viele Fragen, die uns in diesem Zusammenhang beschäftigen, beantworten kann.
Dienstag, 14.8.2012
Heute morgen löst die Mobilisation durch die erfahrene Atemtherapeutin den gewollten Hustenreiz bei Yvonne aus.
Auf einem schattigen Platz im Garten wird Yvonne am späten Vormittag zusammen mit anderen Patienten auf einer Fantasiereise mit einem bunten Fallschirmtuch musikalisch und therapeutisch begleitet.
Nach einer ausgiebigen Mittagsruhe begleitet uns eine Krankenschwester zum Sommerfest der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, das auf dem weitläufigen Klinikgelände stattfindet. Hier finden wir eine willkommene Abwechslung bei Zauberkünstlern, Clowns und Theateraufführungen. Yvonne gewinnt mit ihrem Los einen überdimensionales Seifenblasen-Set und lässt sich gerne ein rosa- und ein lilafarbenes Herz auf ihre Wangen schminken.
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